Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Wintersemester 2020/2021

Germanistik

Prof. Dr. Elisabeth Décultot

Seminar. Der Künstlerroman. Eine Gattung zwischen Fiktion und Geschichte, 18. und 19. Jh.

Montags, 15:30-17:00 Uhr (online)

Als Künstlerromane werden traditioneller Weise Romane bezeichnet, die die Figur des bildenden Künstlers – und insbesondere des Malers – zum Hauptgegenstand haben. Ansatz des vorliegenden Seminars ist es, die Gattung des Künstlerromans als Variante des Bildungsromans sowie auch als Alternative zur historiographischen Gattung der Kunstgeschichte zu betrachten. Im Rahmen des Seminars werden Romane untersucht, die die Entwicklung dieser Gattung über etwa ein Jahrhundert veranschaulichen, ausgehend von  Heinses Ardinghello (1787), der in die Geschichte der deutschen Literatur als erster Künstlerroman überhaupt eingegangen ist, und Tiecks Franz Sternbalds Wanderungen(1798) bis zu Zolas L'Œuvre (1886), über Eduard Mörikes Maler Nolten (1832) und Gottfried Kellers Grüner Heinrich(1854/55 und 1879/80). Eine ausführliche Bibliographie erhalten die Teilnehmer am Anfang des Semesters.


Seminar : Aufklärung(en) — Neue und ältere begriffsgeschichtliche Diskussionen

Dienstags, 13:00-14:30 Uhr (IZEA, Francke-Platz 1, Haus 54, Thomasius-Zimmer)

Ziel dieses Seminars ist es, die Begriffe „Lumières“, „Aufklärung“,  „Enlightenment“ und „Illuminismo“ auf ihre Geschichte, ihren Gehalt, ihre Verwendungsweisen und nicht zuletzt ihre Tauglichkeit hin zu befragen. Zu diesem Zweck werden im Rahmen des Seminars Werke der älteren oder jüngeren Forschungsliteratur zur Aufklärung und insbesondere zum Aufklärungsbegriff kritisch gelesen. Die zahlreichen für das Thema einschlägigen Publikationen der letzten Jahre (in Deutschland Steffen Martus, Heinz Thoma; in Italien Vincenzo Ferrone; in Großbritannien Ritchie Robertson, John Robertson), aber auch die ältere Forschungsliteratur (Robert Darnton, Daniel Roche, Jonathan Israel, etc.) liefern dazu ein reiches Anschauungsmaterial. Eine ausführliche Bibliographie erhalten die Teilnehmer am Anfang des Semesters.

Prof. Dr. Daniel Fulda

Keine passende Lehrveranstaltungen

Geschichte

Prof. Dr. Yvonne Kleinmann

Information demnächst verfügbar

Prof. Dr. Andreas Pečar

Keine passende Lehrveranstaltungen

Prof. Dr. Patrick Wagner

Seminar. Revolten. Kollektive Gewaltereignisse im 19. und 20. Jahrhundert.

Wir beschäftigen uns in diesem Seminar vergleichend mit mehreren kollektiven Gewaltereignissen: mit dem schlesischen Weberaufstand von 1844, der ostpreußischen „Klusenrevolution“ von 1874, den halleschen Märzkämpfen von 1919, dem „Brixton Riot“ von 1981 und den Krawallen in Rostock von 1992. Diesen Ereignissen war gemeinsam, dass sie als lokal begrenzte Gewaltausbrüche die Zeitgenoss*innen einerseits überraschten, andererseits aber als Indikatoren für einen größeren gesellschaftlichen Konflikt aufgefasst wurden (und insofern dann vielleicht doch nicht ganz so überraschend erschienen). Im Unterschied zu Revolutionen führten Revolten nicht zu politischen und sozialstrukturellen Systembrüchen, sehr wohl aber konnten sie begrenzte, gleichwohl gesamtgesellschaftliche Folgen haben. Britische Historiker*innen haben in diesem Zusammenhang das Konzept des „bargaining by riot“ geprägt: Die kollektive Gewalt solcher Ereignisse sei trotz ihrer von den Zeitgenoss*innen gern betonten „Irrationalität“ letztlich ein Mittel gewesen, gegenüber „den Herrschenden“ spezifische Interessen zu artikulieren und so ihre Beachtung zu erzwingen.
Ausgehend von Quellen zu den genannten Revolten versuchen wir zunächst für jede Revolte drei Fragen zu beantworten: Wie können wir sie erklären? Inwiefern waren sie Indikatoren für welche größeren gesellschaftlichen Konflikte? Und: Inwiefern haben sie etwas bewirkt? Am Ende des Seminars diskutieren wir schließlich die Frage, ob die Untersuchung von Revolten auch für die Geschichte moderner Gesellschaften einen sinnvollen Zugang zu deren Sozial-, Kultur- und politischen Geschichte bieten kann – wie dies für Gesellschaften der Frühen Neuzeit bereits lange etabliert ist.
Je nach Ihrem Studiengang absolvieren Sie am Ende des Seminars Ihre Modulprüfung in Form einer Hausarbeit (Master) oder einer mündlichen Prüfung (Lehramt).
Als Studienleistungen erwarte ich von Ihnen zum einen die regelmäßige aktive Mitarbeit (d.h. Sie bereiten die Sitzungen durch Lektüren anhand der Arbeitsaufträge vor und beteiligen sich auf dieser Basis am Seminargespräch), zum anderen die verantwortliche Vorbereitung und Durchführung einer Sitzung zu einer der Revolten (je nach Zahl der Teilnehmer*innen zusammen mit anderen).
Abhängig von den jeweils gültigen Vorschriften im Kontext der Pandemie werden die Sitzungen möglichst in Präsenz, d.h. in unserem Seminarraum und nach den notwendigen Hygieneregeln, stattfinden. Sofern dies geboten ist, müssen wir aber eventuell Sitzungen in einen digitalen Seminarraum verlegen. Sie können davon ausgehen, dass ich versuchen werde, möglichst viele bis alle Sitzungen in Präsenz durchzuführen. Aber derzeit gilt leider: „Schaun‘ mer mal.“

Philosophie

Prof. Dr. Heiner Klemme

Obserseminar. Grundprobleme der Neuzeit.

In diesem Oberseminar erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, ihre aktuellen Examens- und Forschungsprojekte aus dem Bereich der Philosophie der Neuzeit und Moderne vorzustellen und gemeinsam zu diskutieren.
PRÜFUNGSFORM: Hausarbeit (circa 15 Textseiten). WICHTIG: Die Themen für Hausarbeiten und Essays sind grundsätzlich abzustimmen und müssen vom Dozenten schriftlich bestätigt werden!!

Seminar. Kants Begriff der Deduktion

In der „Methodenlehre“ der Kritik der reinen Vernunft (1781/1787) stellt Kant die Behauptung auf, „daß Meßkunst und Philosophie zwei ganz verschiedene Dinge“ (KrV 726/B 754) sind. Da die „Befolgung der mathematischen Methode“ (ibid.) in der Philosophie ausgeschlossen ist, stellt sich die Frage, durch welches alternative Verfahren synthetische Urteile a priori gerechtfertigt bzw. bewiesen werden können. Kant nennt dieses Verfahren „transzendentale Deduktion“ und wendet sie in verschiedenen Bereichen seiner Philosophie an.
In der Lehrveranstaltung sollen verschiedene Texte Kant gelesen und diskutiert werden, in denen er auf den Begriff und das Verfahren der Deduktion zurückgreift. Was genau zeichnet dieses Verfahren aus? Welche Anwendungsbedingungen und Anwendungsbereiche sind typisch für es? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen den verschiedenen Deduktionen? Handelt es sich bei der transzendentalen Deduktion um ein philosophisch plausibles Verfahren?
In den ersten Sitzungen werden wir uns mit der Kritik der reinen Vernunft (ab A 84/B 116: „Von der Deduktion der reinen Verstandesbegriffe“) beschäftigen.
PRÜFUNGSFORM: Essay (circa 7 Seiten) WICHTIG: Die Themen für Hausarbeiten und Essays sind grundsätzlich abzustimmen und müssen von mir schriftlich bestätigt werden!!
In der ersten Sitzung am 2. November soll folgender Text behandelt werden: Kritik der reinen Vernunft, A724/B752 - A 738/B766.

Literatur
Es können beliebige Ausgaben von Kants Schriften verwendet werden.

Förster, Eckhart (Hg.), Kant’s Transcendental Deductions. The Three ‘Critqiques’ and the ‘Opus postumum’, Stanford 1989.

Textgrundlage:
Kant, Kritik der reinen Vernunft (1781/87)
Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten (1785)
Kant, Kritik der praktischen Vernunft (1788)
Kant, Kritik der Urteilskraft (1790)
Kant, Metaphysik der Sitten (1797)
- Transzendentale Methodenlehre: Abgrenzung zur Mathematik KrV A 724/B 752, A 794/B 822.
-
- Metaphysische Deduktion der reinen Verstandesbegriffe A 79/B 105
- Transzendentale Deduktion der reinen Verstandesbegriffe, KrV A 84-130/B 116-169
-
- Deduktion der transzendentalen Ideen der reinen Vernunft, KrV A669-688/B 697-716
- Deduktion: Prolegomena 4: 314 f.
- Deduktion der Möglichkeit des kategorischen Imperativs, GMS 4: 453-455
- Deduktion der Grundsätze der reinen praktischen Vernunft, 5: 42-50
- Deduktion der Tugendpflicht, 6: 395-396
- Transzendentale Deduktion des Begriffs des höchsten Guts, 5: 113, 124-132
- Deduktion der Idee der Rechtfertigung, 6: 66-78
- Deduktion der reinen ästhetischen Urteile, 5: 279-336, 244-278
- Deduktion des Begriffs der ursprünglichen Erwerbung, 6: 249-252, 268-270
- Deduktion der Erwerbung durch Vertrag, 6: 272 ff.

Dr. John Walsh

Seminar. K.L. Reinholds Briefe über die Kantische Philosophie

Karl Leonhard Reinhold ist einer der renommiertesten und einflussreichsten Akteure der Frührezeption der kritischen Philosophie. Seine "Briefe über die Kantische Philosophie Zweiter Band" enthalten sowohl die Darstellung von Reinholds Auffassung der Willensfreiheit als auch die Erörterungen des Verhältnisses zwischen Moral und Recht und zwischen natürlicher und positiver Rechtswissenschaft. Da Kants kritisches rechtsphilosophisches Werk, "Die Metaphysik der Sitten", erst 1797 erschien, verkörpert Reinholds Text eine vorläufige Kantische Auffassung der Rechtsphilosophie. Ziel des Seminars ist es, eine historische und systematische Annäherung an die Grundbegriffe und Hauptargumente des Texts zu ermöglichen.

Primärliteratur:
Reinhold, K.L. "Briefe über die Kantische Philosophie Zweiter Band"
*Der Text ist online abrufbar durch Google Books. Eine gedruckte Version ist bei der Karl Leonhard Reinhold: Gesammelte Schriften (Schwabe Verlag) zu finden.

Theologie

Prof. Dr. Jörg Dierken

Seminar. Immanuel Kant: Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft

Für Immanuel Kant liegt Religion in der Fluchtlinie der Moral, welche nach seiner ‚Kritik der praktischen Vernunft‘ auf Vernunftautonomie, also Selbstbestimmung bzw. genauer: Selbstgesetzgebung, basiert. Religion trägt denn auch nichts zur Begründung von Moral bei. Allerdings kann die autonome Moral nicht gänzlich für ihre eigene Realisierung einstehen. Dass für uns Menschen, die wir sowohl Natur- wie Vernunftwesen sind, die durch Moral zu erwirkende Glückswürdigkeit letztendlich auf Glückseligkeit hoffen lässt, haftet an den religiösen Postulaten von Gott und Unsterblichkeit im Umfeld des Freiheitspostulats, das der übersinnliche und positiv unerkennbare Grund der Moral ist. Und Moral kann auch ihr geschichtliches Aufkommen nicht aus sich allein bewirken. Sie wird vielfach in, mit und unter religiösen Begriffen und Themen verhandelt. In diesem Sinn ist Religion für Kant ‚Erkenntnis unserer Pflichten als göttlicher Gebote‘, so eine Hauptformel in seiner ‚Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft‘. Dieses religionsphilosophische Hauptwerk Kants bietet eine Interpretation der wichtigsten Themen der christlichen Religion unter einem moralischen Blickwinkel. Dabei werden einerseits Grenzprobleme der Moral angesprochen, die etwa nach dem ‚radikal Bösen‘ fragen lassen und Themen wie ‚Genugtuung‘ (durch Christus) und Gründung eines ‚moralisch allgemeinen Wesens‘ (als Kirche) zur Diskussion stellen. Andererseits enthält die ‚Religionsschrift‘ eine durchgehende Kritik des ‚Kirchenglaubens‘ durch den reinen ‚Religionsglauben‘ – bis hin zur Erörterung von ‚Dienst‘ und ‚Afterdienst Gottes oder ‚Religion und Pfaffentum‘. Diese Schrift soll im Seminar gelesen und interpretiert werden.

Literatur:
Artikel zu Immanuel Kant in einschlägigen Lexika oder Übersichtswerken (z.B. EKL, TRE, RGG, Ottfried Höffe, Immanuel Kant, München 92020; ders., I. Kant: Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft, Berlin 2010 – Klassiker Auslegen, Bd. 41)

Immanuel Kant, Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft (1773; 2. Aufl. 1794)

Vorlesung. Grundbegriffe der (christlichen) Ethik

Ethik zielt auf Orientierung über unser Handeln und unsere Lebensführung in der Welt. Als theologische Disziplin kommen dabei zudem die praktischen Implikationen der christlichen Religion in Betracht. Sie decken sich in vieler Hinsicht mit den Grundlagen unseres Handelns, wie sie sich aus der Reflexion des jeweiligen Lebenskontextes ergeben – gehen aber in dessen Ausdeutung auch darüber hinaus. Im Gespräch mit anderen Disziplinen, v.a. Philosophie und Soziologie, spannt die Vorlesung einen Bogen von Prinzipien des individuellen Verhaltens zu Grundmustern des sozialen Lebens in verschiedenen Gemeinschaftsformen. Sie gibt einen Überblick über ethische Grundbegriffe wie Dekalog und Liebesgebot, goldene Regel und kategorischen Imperativ, Freiheit, Selbstbestimmung und Verantwortung. Da diese Grundbegriffe auf das Handeln in der Gesellschaft abstellen, kommen immer auch Formen der Ordnung des menschlichen Zusammenlebens wie Macht, Recht, Staat und deren normative Grundlagen wie Menschenwürde und Gottebenbildlichkeit des Menschen zur Sprache. Theologische Ethik fragt dabei nach maßgeblichen Kriterien wie etwa Gerechtigkeit, nimmt aber umgekehrt auch Verfehlungen in Betracht. Von hier aus werden klassische Themen wie Gesetz und Evangelium, Sünde und Schuld, aber auch Liebe und Reich Gottes erörtert. Im Horizont steht dabei die Frage, inwieweit das Christentum selbst ein ethisches Phänomen ist.

Literatur:
Art. Ethik/Sozialethik in einschlägigen Lexika (TRE, RGG, EKL)
W. Huber/Th. Meireis/H.-R, Reuter, Handbuch der evangelischen Ethik, München 2016
O. Höffe, Ethik: Eine Einführung, München 2013
T. Koch, Zehn Gebote für die Freiheit, Tübingen 1995
T. Rendtorff, Ethik I u. II, Stuttgart 1980/81 (u.ö.)
M. Honecker, Einführung in die Theologische Ethik, Berlin/New York 1990

Blocksemianr. Schleiermachers Ästhetik.

Friedrich Schleiermacher gilt als der klassische Theologe, der nahezu alle Gebiete der nachmaligen Geistes- und Kulturwissenschaften bearbeitet und dabei immer auch Dimensionen des Religiösen mit verhandelt hat. Das gilt auch für seine Ästhetik. Diese im Umkreis der Romantik stehende Theorie der Kunst vertritt bereits die später von Joseph Beuys prominent gemachte These, dass jeder Mensch ein Künstler sei, allerdings noch ohne die Umkehrung, ästhetische Phänomene nicht nur im Umfeld des Schönen und Erhabenen, sondern insbesondere auch des Hässlichen und Düsteren zu explizieren. Bezüge zur Religion ergeben sich schon durch die Nähe von Kultus und Kultur, mehr noch dadurch, dass zu religiöser Kommunikation das ‚darstellende Handeln‘ im Gottesdienst hinzugehört, dass wesentlich auf Ausdruck und Artikulation abstellt. Sein Spektrum erstreckt sich von Wort und Sprache über körperliche Gesten und Gebärden bis hin zu Gesang und Musik im Kontext von bildender Kunst und Architektur.

Im Zentrum des Seminars steht die Teilnahme an dem Symposium „Schleiermachers Ästhetik“, das die Internationale Schleiermacher-Gesellschaft vom 03.-05.12.2020 in der Leucorea in Wittenberg veranstaltet. Anlass ist die Edition der nur in Vorlesungsmanuskripten und -nachschriften überlieferten Ästhetik in der neuen Kritischen Gesamtausgabe, deren Editor auch selbst anwesend sein wird. Bei dem Symposium werden die Dimensionen, Hintergründe und Kontexte von Schleiermachers Ästhetik in Vorträgen ausgeleuchtet, daneben finden Einheiten zur gemeinsamen moderierten Textlektüre anhand prägnanter Passagen statt. Das Programm wird abgerundet durch Vorstellungen von Projekten aus der Schleiermacherforschung. Es wird demnächst auf der Homepage der Gesellschaft hochgeladen werden: http://schleiermacher-gesellschaft.theologie.uni-halle.de . Dieses Symposium bildet den Mittelpunkt des Seminars. Es wird durch eine Vorbesprechung vorbereitet, in der auch die Grundlagen für einen Leistungsnachweis besprochen werden. Gegebenenfalls wird eine eigene Sitzung zur Nachbesprechung (Beratung zum Leistungsnachweis) stattfinden, deren Termin im Umfeld des Symposiums vereinbart wird.
Text: Friedrich Schleiermacher, Ästhetik (1832/33); Über den Begriff der Kunst (1831-33), hg. von Holden Kelm, Hamburg 2018 (PhB 696). Die Texte zur gemeinsamen Lektüre werden aus der im Erscheinen begriffenen Neuedition im Vorfeld des Symposiums elektronisch zur Verfügung gestellt.

Seminar. Paul Tillich. Systematische Theologie

Die „Systematische Theologie“ von Paul Tillich gehört zu den bedeutendsten theologischen Gesamtentwürfen des 20. Jahrhunderts. Das liegt einerseits in der sog. Korrelationsmethode begründet, wonach sich alle theologischen Gehalte auf korrelative existenzielle Fragen beziehen lassen sollen. Andererseits arbeitet Tillich mit systematischen Grundbegriffen wie Sein und Sinn, die im 20. Jahrhundert eine disziplinübergreifende Karriere gemacht haben. In dem Seminar soll Tillichs Hauptwerk kursorisch und auszugsweise gelesen und diskutiert werden. Schwerpunkte werden auf der Korrelationsmethode, der Gotteslehre und der eher ethisch und geschichtstheoretisch ausgerichteten Pneumatologie liegen.

Text: Paul Tillich, Systematische Theologie I-III (alle Ausgaben brauchbar)

Kommentar: Ch. Danz (Hg.), Paul Tillichs ‚Systematische Theologie‘. Ein werk- und problemgeschichtlicher Kommentar, Berlin 2017.

Hintergrund und Kontext: H. Fischer, Protestantische Theologie im 20. Jahrhundert, Stuttgart 2002.

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