Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Sommersemester 2021

Germanistik

Prof. Dr. Elisabeth Décultot

Goethe und die bildende Kunst

Zu den zentralen Schwerpunkten von Goethes Schaffen gehört seine theoretische und praktische Auseinandersetzung mit der bildenden Kunst. Goethe hat von seiner Jugend an nicht nur eine ganze Reihe von wirkungsvollen Schriften zur Kunsttheorie und -kritik veröffentlicht, sondern sich darüber hinaus – insbesondere von Weimar aus – für die Organisation und Steuerung des künstlerischen Lebens seiner Zeit eingesetzt. Im Rahmen des Seminars sollen die vielfältigen Aspekte dieser Auseinandersetzung mit der Kunsttheorie, -kritik und -praxis untersucht werden. Als Grundlage für die im Seminar gelesenen Quellentexte wird dabei der zwölfte Band der sog. ‚Hamburger‘ Goethe-Ausgabe (hg. von Erich Trunz) benutzt. Das genaue Programm wird in der ersten Sitzung bekannt gemacht.

Georg Forster (1754–1794): Reisen, Beobachten, Schreiben

Weltumsegler, Europa-Reisender, im Feld forschender Naturhistoriker und Ethnologe, politisch engagierter Gelehrter, Aufklärer und kritischer Erbe der Aufklärungsphilosophie – Georg Forster (1754–1794) trug grundlegend zur Erschließung außereuropäischer Welten sowie zur Beschreibung europäischer Kulturgeschichte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bei. Durch Zeichnen, Sammeln und Ordnen sowie durch Schreiben und Übersetzen hat er einen erheblichen Anteil an dem Prozess genommen, der die zusammen mit James Cook erkundeten Räume in Wissensgegenstände verwandelte. Im Rahmen des Seminars soll das Geflecht der Arbeitsfelder erschlossen werden, auf dem der vielseitige Schriftsteller der sog. ‚Spätaufklärung‘ sich betätigte. Schwerpunktmäßig in den Blick genommen werden dabei die Reise um die Welt, die Ansichten vom Niederrhein sowie eine Reihe von kleinen philosophischen, historischen und politischen Schriften. Das genaue Lektüre-Programm wird in der ersten Sitzung bekannt gemacht.

Prof. Dr. Daniel Fulda

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Geschichte

Prof. Dr. Yvonne Kleinmann

Was ist polnische Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert? Nationale, imperiale und globale Aspekte

Über die Frage, was polnische Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert ist, streitet die Forschung immer wieder, weil ein souveräner polnischer Staat in dieser Zeit nur phasenweise existierte. Was blieb aber polnisch jenseits der staatlichen Ebene? Und wie integrierten sich Polen und Polinnen in andere Herrschaftszusammenhänge, etwa die Imperien des 19. Jahrhunderts und in ein System unter sowjetischer Hegemonie nach dem Zweiten Weltkrieg? Und schließlich: Wie wurde „polnisch“ im Laufe der Zeit definiert? Umfasste es auch jüdische, ukrainische und deutsche Minderheiten und andere Gruppen? Und welche Alternativen gab es?
Die Vorlesung ist auf drei Ebenen angelegt: Erstens vermittelt sie elementare Kenntnisse polnischer Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert, die für das Verständnis der heutigen Gesellschaft, Kultur und Erinnerungspolitik Polens grundlegend sind. Zweitens reflektiert sie darüber, auf welch unterschiedliche Weisen polnische Geschichte nach dem Verlust staatlicher Souveränität in anderen Herrschaftskontexten erzählt werden kann. Und schließlich präsentiert sie ausgewählte Themen, die eine vergleichende Betrachtung Polens in europäischen und globalen Zusammenhängen ermöglichen.

Prof. Dr. Andreas Pečar

Die Reformation: eine Kulturrevolution im Alten Reich?

Martin Luthers Kritik am Ablasshandel und der Kirche generell wurde eine unerhörte Wirkung zuteil. Was als akademische und innerkirchliche Auseinandersetzung begann, entwickelte sich innerhalb nur weniger Jahre zu einer sozialen Bewegung, durch die die etablierte Ordnung im Alten Reich auf allen Feldern herausgefordert wurde: theologisch und religiös, aber auch sozial und politisch. Auch geographisch hatte die Reformation bald viele Zentren – neben Wittenberg auch Zürich und Straßburg, später auch Genf – weshalb sich die Herausforderung der Alten Kirche bald auf große Teile Europas erstreckte. In der Vorlesung werden die verschiedenen politischen Kommunikationsräume vorgestellt, in denen die Reformation große Resonanz hervorrief (Universität; Kirche; Stadtgemeinde; Landgemeinde; Territorialstaat). Ferner geht es um die Mittel der Auseinandersetzung: die Publizistik, die symbolischen Rituale, die Bildsprache der Zeit, Gewaltakte, politische Auseinandersetzungen und Krieg. Am Ereignis der Reformation soll aufgezeigt werden, wie Politik und Gesellschaft von religiösen Ordnungsvorstellungen durchdrungen waren und wie daher Umwälzungen im religiösen Weltbild auch die Gesellschaftsordnung als Ganzes herausfordern mussten.

Prof. Dr. Patrick Wagner

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Philosophie

Prof. Dr. Heiner Klemme

Kants Rechtsphilosophie

Thema des Seminars ist der erste Teil der "Metaphysik der Sitten" (1797), in dem sich Kant nach einer "Einleitung in die Metaphysik der Sitten" mit den "Metaphysischen Anafangsgründen der Rechtslehre" beschäftigt. In dem Seminar sollen sowohl die Einleitung als auch zentrale §§ der Rechtslehre gemeinsam gelesen und diskutirt werden. Ein besonderes Problem bei der Interpretation ergibt sich aus der Tatsache, dass die Anordnung des Textes in der Literatur umstritten ist. So findet sich in der Ausgabe der Schrift von Bernd Ludwig (Felix Meiner Verlag, Hamburg) eine andere Anaordnung des Textes als in Band 6 der Akademie-Ausgabe von Kants "Gesammelten Schriften" (Berlin 1900ff.).


Rationalitätstheorien in Neuzeit und Gegenwart

In diesem Seminar sollen grundlegende Texte zum Rationalitätsverständnis der Neuzeit gemeinsam gelesen und diskutiert werden. Der Schwerpunkt liegt auf Texten, in denen es um den richtigen Gebrauch unserer Vernunft und ihrer uns im Denken und Handeln orientierenden Funktion geht. Gelesen werden sollen Texte von Descartes, Locke, Kant und Husserl (siehe unten).

Dr. John Walsh

Kant, Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik

Immanuel Kants Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können (1783) gilt als spannende Kurzfassung seiner bedeutenden Kritik der reinen Vernunft (1781). Im Gegensatz zu der synthetischen Lehrart der Kritik geht Kant in den Prolegomena nach einer analytischen Methode vor, um die Möglichkeit synthetischer Urteile a priori darzulegen. Der Text, der als eine Einführung in Kants transzendentalen Idealismus sowie seine kritische Philosophie dienen kann, entstand als eine Erwiderung auf die größtenteils abschlägigen Rezensionen der ersten Kritik, hier vor allem die berühmte Rezension von Christian Garve und Johann Georg Heinrich Feder. Ziel des Seminars ist es, eine historische und systematische Auseinandersetzung mit den Grundbegriffen und Hauptargumenten des Texts zu bieten.

Theologie

Prof. Dr. Jörg Dierken

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